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Bluegrass Golden Eyes

Bluegrass Golden Eyes

Ein leichter Helm für entspannte Touren und den Weg zur Arbeit liegt schon seit längerem für die tägliche Nutzung und Spontaneinsätze parat. Vor dem ersten Bikeparkeinsatz wurde zudem in einen Vollvisierhelm investiert. Welchen Helm greife ich mir aber wenn ich irgendetwas zwischen Crosscountry und Downhillabfahrt in Angriff nehmen möchte?

Der Bluegrass Golden Eyes Helm könnte als ausgewiesener AllMountain- und Endurohelm der Richtige für das gesuchte Einsatzgebiet sein. Ob er die Lücke tatsächlich schließen oder sogar einen der vorhandenen Helme ersetzen kann, haben wir uns genauer angesehen.

In der Hand

Der Helm kommt auf den ersten Blick schon wesentlich robuster als die Tourenschale daher. Der durch ein „double in-mold“ Verfahren gefertige Endurohelm macht einen wertigen Eindruck und die Verarbeitung wirkt hochwertig. Lediglich eine Plasteschiene neben dem Drehverschlusssystem an der Rückseite löste sich während unseres Tests, lies sich allerdings einfach wieder festdrücken und hielt im Anschluss wieder problemlos.

Das insgesamt eher schlichte matt-schwarze Äußere unseres Testhelmes wird durch die sechs auffälligen „Golden Eyes“, die besonders hervorgehobenen Lüftungsöffnungen an der Ober- und Rückseite des Helmes in Limettengrün, durchbrochen. Diese fallen vergleichsweise üppig aus und werden für eine gute Belüftung durch sieben weitere und wesentlich kleinere Öffnungen rund um den Helm ergänzt. Die Öffnung oben in der Mitte ist dabei gleichzeitig Ort des Geschehens, wenn es um die Kamerahalterung geht, die wir bereits montiert hatten und die sich absolut dezent ins Gesamterscheinungsbild einfügt. Gewichtstechnisch liegt der Bluegrass mit nachgewogenen 402g (inkl. Kamerahalterung) näher am Touren- als am Vollvisierhelm, was den Griff zu diesem wesentlich erleichtert. Im Inneren befinden sich vier durchgehende Polster, die mittels Klettpunkten an der sog. Skelettkonstruktion befestigt sind. Ein zusätzliches Innenpolster befindet sich unter der Kamerahalterung. Diese ist allerdings derartig zwischen den „Rippen“ versenkt, dass diese nicht spürbar ist. Auffällig ist ein Gel-Pad an der Innenseite der Helmfront, das eine geschmeidige Schnittstelle zwischen Helm und Fahrerstirn bilden soll. An der Rückseite befindet sich noch eine Brillenbandhalterung für motivierte Goggle-Nutzer.

Auf dem Kopf

Das erste auffällige Gefühl ist ein merkliches Drücken des Helmes am Kopf, womit die Einsicht einher geht: Die Kiste fällt verdammt eng aus!

Ich habe mich bisher immer gut in Helmen der Größe M wiedergefunden, bzw. in Zentimetern gesprochen habe ich einen Kopfumfang von knapp 57cm. Der Bluegrass Golden Eyes in Größe M (Empfehlung für 54-58cm) sitzt bei meinem Quadratschädel ordentlich eng. Am Drehschlusssystem kann ich mit viel Wohlwollen 1-2 Klicks drehen, dann ist Feierabend. Was zu Beginn einer guten engen Passform gleicht, schwenkt nach spätestens einer Stunde in unangenehmes Drücken um. Die gut gemeinten Gel-Pads an der Front der Helminnenseite drücken sich derartig in die Haut an der Stirn, dass nach der Tour wenig dekorative Druckstellen zurückbleiben. Während im hinteren Helmteil die Passform absolut in Ordnung geht, drückt es vor allem an den Schläfen und der Stirn. Wenn der Kopfumfang also im Grenzbereich liegt, unbedingt auch mal Größe L zur Hand nehmen und probieren! Was die Einstellung des Helmes betrifft, so lässt sich dieser dank Drehschlusssystem und einfachem Klickverschluss an den Gurten auch bequem auf dem Kopf einstellen. Allerdings verlaufen die Gurte in Richtung Kinn bei mir sehr nah an den unteren Kieferknochen und drücken auch hier. So richtig passt mein Schädel also offensichtlich nicht zum Helm.

Die Brillenbandhalterung stellt sich als absolut praktisches Feature heraus. Die Brille sitzt ordentlich am Platz und ermöglicht auch mit dem Golden Eyes Helm angenehmes Goggle-Fahren ohne Verrutschen.

Fazit

Unterm Strich ist der Bluegrass Golden Eyes ein grundsolider Endurohelm, der durch kleine nette Annehmlichkeiten, wie der gut integrierten Kamerahalterung oben und der sinnvollen Brillenbandhalterung hinten am Helm, Pluspunkte sammelt. Die angegebene Größenempfehlung passte in unserem Fall leider nicht, was den Fahrspaß auf längeren Runden gemindert hat. Die gut gemeinten Gel-Pads haben aus diesem Grund leider ihre Wirkung verfehlt. Aufgrund der ungenauen Größenangabe und der in meinem Fall drückenden Gurte an den Kieferknochen, ist der Golden Eyes definitiv ein Helm, der vorher genau anprobiert werden muss! Mit einer UVP von 119,90€ reiht er sich preislich im Mittelfeld der Endurohelme ein. Insgesamt besitzt der Bluegrass in unseren Augen ein gelungenes Gesamtkonzept, dass den Preis auch rechtfertigt. In der richtigen Größe ist er definitiv ein Helm, der sich neben Enduroeinsätzen auch durchaus für Alltagstouren eignet.

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