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Scott Stego

Scott Stego

In unserer Helm-Serie ist mit dem Scott Stego der einzige Helm mit der neuen MIPS Technologie am Start. Grundsätzlich ist er baugleich mit dem Mythic Helm, jener verzichtet aber auf MIPS. Zusammen sind sie Scotts Antwort auf den stark wachsenden Bereich der All-Mountain und Enduro Sportler, welche sich weder mit einem aufs Leistungsgewicht getrimmten CC Helm, noch mit einem schweren FullFace über die Trails shredden wollen.

Erster Eindruck

Wie bei fast allen Herstellern zieht in den letzten Jahren viel Farbe in die Produktpaletten ein. Seien es Rahmen, Klamotten oder eben Helme. Man traut sich endlich mal wieder was anderes außer schwarz – finden wir gut! Und so kommt auch der Stego neben einer schwarzen eben auch in der von uns getestet knallgrünen Variante. Was ich an dieser Stelle jedoch in gründlich deutscher Art monieren muss, sind die digitalen Produktbilder von Scott. Denn zwischen dem Grünton auf der Webpage und dem Original in meinen Händen liegen Welten. Was man bekommt ist kein mattes Grün irgendwo zwischen Grass und Moos, sondern ein knalliges Leucht- / Neongrün. Neben der auffälligen Farbe fällt aber zu aller erst seine erstaunlich kompakte Bauform auf. Gerade im Vergleich zu den vorher getesteten Helmen von POC, BELL und Bluegrass kommt einem der Stego doch recht klein vor. Unterstrichen wird das zusätzlich durch das geringe Gewicht von 340 g. Gespart wurde weiterhin an einer dicken Polsterung, ob sich das auf den Tragekomfort auswirkt klären wir später. Hier springt einem dann die MIPS Schale in die Augen. Knall gelb liegt sie wie eine zweite Haut im Helm. Nur über Gummibänder mit der Helmschale fixiert soll sie die Rotationsbeschleunigung bei einem Aufprall abmindern. Jede Technologie die ein bisschen mehr Sicherheit bringt heißen wir mehr als herzlich willkommen. Da dadurch aber die direkte Auflagefläche auf dem Kopf steigt, ist ein gutes Belüftungskonzept unabdingbar! Scott will dem mit zahlreichen günstig platzierten Lüftungslöchern nachkommen. Und man muss ihnen danken, dass sie bei ihrem Helm Design auch an die Biker gedacht haben, die doch mal gerne eine Lampe oder sogar eine Kamera auf dem Helm montieren wollen. Die vorderen Luftlöcher liegen günstig für alle Arten von Klettbefestigung, der ebene Streifen in der Mitte eignet sich dagegen hervorragend für Klebepads.

Die Kopfweitenregulierung ist dank Scotts Micro Rotary Adjustment System sehr simpel und Einfach. Die Höhe kann in drei Stufen eingestellt werden und mit dem Dial wird er schnell auf die Kopfweite eingestellt. Der Helm verfügt des Weiteren über ein abnehmbares und nicht verstellbares Visier. In unserem Fall war es leider verformt, so dass es schief auf dem Helm saß. Auch für Goggles soll laut Scott noch Platz an der Front sein.

Auf dem Trail

Wenn man einen Helm aufsetzt ist das erste was man spürt die Passform, und hier ist Scott ein sehr guter Wurf gelungen. An meinem eher runden Kopf liegt der Helm sagenhaft gut an. Auch die kritisch beäugten Polster sind in den ersten Minuten komfortabler als man es ihnen zutraut. Die Einstellung über das Dial geht gut von der Hand, und zieht den Helm gleichmäßig an meinen Kopf. Auffällig ist hier aber, dass der Stego den Hinterkopf nicht ganz so tief umschließt wie seine Mitbewerber. So entsteht zwischen Schale und dem Einstellrädchen ein Spalt, welcher zwar die Bedienung vereinfacht, aber eben auch Angriffsfläche bietet. Andere Helme sind hier „geschlossener“.

Nach den ersten Touren konnte ich zwar ein positives Fazit bezüglich des Scott`schen Belüftungskonzepts niedermeißeln. Negativ vielen aber die dünnen Polster auf. Dabei mangelte es nicht an Komfort, sondern an der Wasseraufnahmefähigkeit. Denn diese Besitzen die Polster fast nicht, demzufolge rinnt einem schnell der Schweiß über die Stirn. Auch wenn ich mangels Sturz wenig über die MIPS Qualitäten aussagen kann, so vielen aber die scharfen Kanten der gelben Schale auf, denn diese neigten irgendwann leicht zum Reiben und Drücken – alles aber noch im Rahmen des Erträglichen.
Ansonsten muss man ehrlich zugeben, war der Test mit dem Scott Stego erfreulich unauffällig. Nicht einmal ich als Brillenträger musste mir dieses Mal sorgen machen, denn die runden Haltebügel schlängeln sich elegant um meine Brillenbügel drum herum. Einzig ein verstellbares und vielleicht etwas größeres Visier stehen auf meiner Wunschliste.

Fazit

In seiner Summe ist der Scott Stego ein ausgereifter Helm. Leicht, kompakt, farbenfroh und mit schlauen Features gespickt, kann der Helm in unserem Test voll überzeugen. Wir gehen für das Fazit einfach davon aus, dass das verbogene Visier kein Standard-Feature ist. Da bleibt eigentlich nur der Preis für die Enduro-Schale von 170€. Der wird nicht jedem schmecken. Aber auch hier gibt es in Form des 50€ günstigeren Mythic Abhilfe. Denn die baugleichen Helme Stego und Mythic trennen nur das MIPS System.

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