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Sweet Protection Bushwhacker MIPS

Sweet Protection Bushwhacker MIPS

Mit dem Bushwhacker MIPS von Sweet Protection hält der zweite Helm mit dem speziellem Aufprallschutzsystem MIPS bei uns Einzug. Es ist schön zu sehen, dass das System von vielen Herstellern angenommen wird, denn alles was unserem Schutz dient, sollte man auf irgendeine Weise unterstützen. Und es ist nicht nur MIPS, der Hersteller aus Norwegen packt noch etliche andere technische Feinheiten in den Bushwhacker, um einen state-of-the-art Enduro Helm an den Mann und die Frau zu bringen. Was das genau ist und ob das alles nützt, damit am Ende auch beim Kunden ein gutes Produkt ankommt, welches er am liebsten nicht mehr vom Kopf nehmen will, haben wir mit diesem Test heraus gefunden.

Ausgepackt und angefasst

Der strahlend weiße Helm macht auf den ersten Blick einen super Eindruck. Es wechseln sich matte und glänzende Flächen ab, welche schon die fünfteilige Schalenkonstruktion andeuten. Der Bushwhacker ist recht kompakt und ist mit 330 g (M/L) auch kein Schwergewicht. Das ganze Paket wirkt dabei solide. An keiner Stelle lassen sich Verarbeitungsprobleme erkennen, die mehrteilige und unterschiedlich starke in-mold Polycarbonat Schale wirkt wie aus einem Guss. Dabei geht der Helm mit seinem an Tribals angelehnten Design sehr eigenständige Wege, die wie immer reine Geschmackssache sind.

Die leuchtend Gelbe MIPS Einlage kennen wir ja schon aus dem SCOTT Stego MIPS Helm, damals fiel diese ja vor allem durch scharfe Kanten auf. Die Norweger machen das hier deutlich besser. Nichts drückt oder reibt! Wer sich jetzt fragt was das ganze MIPS System soll: Die elastisch gelagerte Zwischenschale soll vor allem die Rotationsbewegungen, die bei einem Sturz auftreten, vom Kopf fernhalten und das Gehirn so vor schlimmeren Traumata bewahren.

Bei den Befestigungsriemen macht der Bushwhacker wenig Experimente: Klickverschluss am Kinn und Drehverschluss im Nacken. Der Drehverschluss hätte dabei etwas größer ausfallen können, gerade mit dicken Handschuhen ist die Bedienung etwas fummelig. Weniger kompliziert sind da die Möglichkeiten Lampen oder dergleichen auf dem Helm zu befestigen. Dank der großen und weiten Öffnungen sollte hier jedes Gerät sein Plätzchen finden.

Auf dem Trail

Die Passform des Bushwhacker ist für meinen Kopf schon fast als perfekt zu bezeichnen. Der kleine Haken liegt in der vorne vergleichsweise tief gezogenen Schale. Bei mir reicht diese teilweise so weit in die Stirn, dass der Helm hin und wieder mit Brille oder Augenbrauen in Kontakt kommt. Davon abgesehen vermittelt der Helm ein sehr gutes Schutzgefühl und umschließt den Kopf angenehm. Man hat nicht das Gefühl eine Schale auf dem Kopf zu tragen. Derweilen ein Gefühl, das ich mit meinem Bell Super hin und wieder habe. Der dreifach höhenverstellbare Nackenriemen mit Drehverschluss sitzt schön tief und hält den Helm jederzeit gut in Position. Das Visier ist fixiert und lässt sich nicht verstellen. Zwar hat Sweet Protection sowas wie den Sweet Spot für die richtige Höhe getroffen, wenn der Helm wie bei mir aber weit in der Stirn sitzt, wünscht man sich jedoch gerade in Anliegerkurven ein verstellbares Visier.

Das Belüftungssystem stellten wir an den wenigen bisher sehr warmen Tagen diesen Jahres auf die Probe und waren doch überrascht, dass dieses mit den wenigen Öffnungen derart gut funktioniert. Ja es gibt in dieser Hinsicht ein paar bessere Helme, aber der Bushwhacker MIPS muss sich nicht verstecken. Vor allem der mittig angeordnete Lüftungskanal ist während der Fahrt tadellos. Wer aber dazu neigt doch mal am Kopf zu transpirieren, wird ihn spätestens bei der ersten Pause verfluchen. Denn was während der Fahrt ein super Kühlkanal ist, stellt sich im Stand einfach nur als astreine Schweißrinne heraus. Der Schweiß rinnt mir genau dort die Stirn runter, so dass ich den Helm einfach nur noch absetzen kann. Das ganze Dilemma ist im Grunde wahnsinnig schade für einen sonst so feinen Helm.

Fazit

Sweet Protection hat mit dem Bushwhacker einen sehr interessanten Helm in verschiedenen Ausführungen im Portfolio, welche sich vor allem sinnvolle Features, ein eigenständiges Design und eine ziemlich gute Passform teilen. Die von uns getestete MIPS Version bietet dazu noch das gewisse Extra an Sicherheit und ist mit 330 g (M/L) vergleichsweise leicht und kompakt. In der Praxis fiel der Helm leider durch ein paar unschöne Designfehler wie dem Lüftungskanal aka der Schweißrinne auf, welche aber wiederum je nach Fahrer sehr unterschiedlich stark ausfallen können. Bleibt ein letzter Punkt, der Preis. Denn der ist leider typisch norwegisch. Mit knapp 200€ siedelt sich der Bushwhacker MIPS klar im oberen Preissegment an und hat dort wiederum ordentlich Konkurrenz. Der Bushwhacker MIPS ist definitiv ein interessanter Helm, für den geforderten Preis und angesichts der Mitbewerberlage hat er es aber wirklich nicht leicht sich auf dem Markt durchzusetzen.

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