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Shimano XT BR-M8000

Shimano XT BR-M8000

Shimano XT BR-M8000. So lautet die Bezeichnung der aktuellen XT Stopper aus dem Hause Shimano. Wir haben uns die Zeit genommen, um einen genauen Blick auf die aktuelle Shimano XT Bremse zu werfen. Wir wollen dabei nicht auf die technischen Details eingehen, sondern euch vor allem unsere Fahreindrücke vermitteln.

Rahmenbedingungen

Gleich vorweg: Ich selbst würde mich nicht unbedingt als Fan von Shimano Bremsen bezeichnen. Bisher war ich zwar mit der Bremspower immer zufrieden, aber in Punkto Dosierbarkeit und Ästhetik gab es in meinen Augen bisher einige bessere Kandidaten. Entsprechend kritisch ging ich an den Test heran und wurde prompt „belohnt“: Bereits auf den ersten Metern quietschte die Vorderbremse bei jeder Verzögerung. Zudem wanderte der Druckpunkt sowohl bei der Vorder- als auch bei der Hinterbremse. Da ich die Bremse jedoch im gebrauchten Zustand an einem Testrad bekam, wollte ich mich damit nicht zufrieden geben. Ein Blick in den Bremssattel der Vorderbremse zeigte, dass ein Stück des inneren Bremsbelages (G02A Riesin) weggebrochen war. Also habe ich hier die Beläge gegen ein Paar G01A Resin getauscht und die Scheiben gereinigt, schon war das Quietschen weg. Im Anschluss habe ich mich auf den Weg gemacht die Bremsen zu entlüften. Da ich bisher noch keine Shimano Bremse entlüftet habe, war ich hier positiv überrascht, wie einfach sich die XT Bremse entlüften lies und mit welchem Ergebnis sie danach aufwartete. Getestet habe ich die Bremse also mit Shimano G01A Resin Belägen und einer 180 mm Tektro Scheibe vorn und einer 160 mm Shimano SM-RT66 Scheibe hinten.

Die BR-M8000 habe ich an einem Norco Revolver 7.2 FS gefahren und konnte der Bremse so sehr vielfältigen Bedingungen aussetzen. Ausgiebige Mittelgebirgstouren, Trails und Wettkampfeinsätze hatte die Bremse zu bestehen. Auch ein Bikeparkbesuch als Ersatzbremse stand auf dem Plan. Auf über 4000 Tiefenmetern musste sie beweisen, was in ihr steckt.

 

Praxis

Bereits zu Beginn überzeugte mich die sehr angenehme Hebelergonomie. Der 1,5-Finger-Hebel lässt sich super greifen, zumal die Hebelweite sehr großzügig moduliert werden kann. Die Profilierung am Hebel sorgt für den nötigen Grip des Fingers am Hebel. Zudem lässt sich der Leerweg über eine kleine Schraube am Bremshebel verstellen. Der tatsächliche Effekt dieser Einstellung ist allerdings marginal bis nicht spürbar. Die Standfestigkeit hingegen war im gesamten Testzeitraum über jeden Zweifel erhaben. Auch anspruchsvolle lange Abfahrten steckte die Bremse nach dem Belagwechsel und dem Entlüften locker weg. Selbst während eines Bikeparkbesuches musste sie als Ersatzbremse herhalten und konnte auch hier in der Bikewelt Schöneck von Flow-Trail bis Downhill-Track auf allen Kursen überzeugen. Kein Quietschen, kein Bremskraftverlust, kein wandernder Druckpunkt mehr, einfach präzise Verzögerung zu jeder Zeit. Dabei zeigte sich auch, dass die neue XT Bremse meiner Meinung nach wesentlich besser dosierbar ist, als die Shimano Stopper, die ich vor 2-3 Jahren gefahren bin. Das Anlegen der Beläge an der Scheibe ist deutlich spürbar, wodurch die Bremse sehr gut dosiert werden kann. Der verhältnismäßig große Anfangswiderstand am Bremshebel bleibt jedoch bestehen und ist vor allem im Stand spürbar. Wenn es schneller zur Sache geht ist jedoch auch dieser Widerstand nebensächlich und fällt nicht mehr so extrem auf.

Vergleich

Im Test musste sich die XT Bremse auch mit unserem Referenzstopper, der Hope Tech3 X2, messen. Was die reine Bremskraft betrifft, musste sich die XT Bremse im Vergleich absolut nicht verstecken. Unterm Strich hat der Shimano Stopper hier sogar mehr auf dem Kerbholz als die Hope. Die Bremse ermöglichte bei meinen 72 kg Kampfgewicht am leichten XC Racer auf Wunsch zu jeder Zeit ein Blockieren des Vorderrads, die Hope Bremse schaffte das aktuell nur im abgekühlten Zustand. In Bezug auf die Dosierbarkeit kann die XT Bremse jedoch nicht mithalten. Der Druckpunkt bei der Tech3 X2 ist definierter und der Anfangswiderstand am Hebel ist geringer. Zudem ist der Leerweg des Hebels bis zum Anliegen der Beläge an der Bremsscheibe (bei beiden Bremsen auf das Minimum gestellt) bei der Hope Bremse deutlich geringer. Der Spalt zwischen Belag und Scheibe ist bei der Hope allerdings auch geringer als bei der Shimano Bremse. Die Hebelweiteneinstellung beider Bremsen funktionierte tadellos. Die Einstellung am Shimano- Bremshebel geht dabei leichter von der Hand und ermöglicht zudem eine größere Spanne in Bezug auf den Abstand des Hebels zum Lenker. Beim Gewicht liegt jedoch die Hope Bremse deutlich vorn. Hier wiegt die Vorderbremse mit einer Leitungslänge von 90 cm 234 g, die Hinterbremse 251 g bei einer Leitungslänge von 170 cm. Die Shimano XT Stopper wiegen 255 g bei 77 cm Leitungslänge (Vorderrad) und 296 g (Hinterrad). Beim Preis schneidet die Shimano XT Bremse hingegen wieder besser ab. Hier kostet das Bremsenset der aktuellen XT Reihe weniger als eine einzelne Hope, wobei hier allerdings auch andere Maßstäbe an Verarbeitung und meiner Meinung nach auch Ästhetik gesetzt werden.

 

Fazit

Ein absolutes Verkaufsargument der Bremse ist und bleibt mit Sicherheit der aktuelle Straßenpreis, der sich für das Bremsenset (ohne Scheiben) online auf aktuell um die 160 € beläuft (www.bike-discount.de; Stand 05.05.2016). Aber nicht nur der Preis stimmt bei der Bremse. Die aktuelle BR-M8000 Bremse hat auch in Bezug auf die Bremskraft und Standfestigkeit überzeugt. Die Dosierbarkeit hat sich zudem im Verhältnis zu den mir bekannten Shimano Stoppern von vor 1-2 Jahren spürbar verbessert. Das in meinem Kopf verankerte „On/Off“ der Bremse ist einer guten Dosierbarkeit gewichen, weist jedoch trotzdem in meinen Augen noch Reserven auf. Unterm Strich überwiegt bei der XT Bremse der positive Gesamteindruck. Der Preis-Leistungs-Faktor unterstreicht dies und sorgt somit für die Empfehlung der Bremse.

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