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Lupine Neo 2

Lupine Neo 2

Ein Grundbedürfnis für jeden Zweiradsportler in der dunklen Jahreszeit ist ein wertiges Licht, um entweder die Nacht zum Tag machen zu können, oder aber um in der frühen Abenddämmerung zu bestehen. Das Angebot ist dabei sehr umfangreich und die Preisspanne reicht von billig bis unverschämt teuer.

In den vergangenen Wochen haben wir einen genaueren Blick auf die Lupine Neo 2 geworfen um herauszufinden, wie alltagstauglich der kleinste Illuminierungshelfer von Lupine ist. Unser Test war dabei ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Ich habe die Neo 2 in mehreren Nachtsessions ausgeführt und unser „Dr. Licht“ a.k.a. Chris hat die entsprechenden Vergleichsbilder und Daten angefertigt und eingefügt.

Technik und Einstellungsmöglichkeiten

Die technischen Daten lassen eine grundsolide Lampe erwarten. So soll der CREE XM-L2 Chip  700 Lumen Leuchtkraft generieren und dabei eine Reichweite von 120 m erreichen. Der im Lieferumfang enthaltene 2.2 Ah Li-Ion Akku soll bei voller Leistung 2:15 Std. durchhalten. Und das alles bei einem nachgewogenen Gesamtgewicht aus Lampenkopf und Akku von lächerlichen 192 g.

ProduktnamePreis [€]Gewicht gesamt [g]
Anzahl / Typ LED Lumen [lm](Hersteller)Akkukapazität [mAh]Spannung [V]
Lupine
Neo 2 (700 lm)
1801921x XM-L270022007,2
Bikeray
III Advance
179,903463x XP-G128052007,2
Bikeray
Ray NoFi
279,906073x XM-L U23000369016,8
Lupine
Wilma 7 (2800 lm)
4593604x XM-L2280066007,2
Lupine
Piko 4 (1200 lm)
2681802x XM-L2120033007,2
MyTinySun
2700 X
359,953303x XM-L3000290014,4
MyTinySun
folkslight
149,952302x XM-L200062003,7
Magicshine
Eagleeye 880U2
1895112x XM-L U2220066007,2

ProduktnameLeistungsaufnahme,
gemessen [W]
Lumen, gemessen [lm]
Lumen pro Watt
[lm/W)
Lupine
Neo 2 (700 lm)
7,060085,7
MyTinSun
2800 X (2012)
29,1190065,3
MyTinSun
3600 X (2012)
41,0325079,3
Lupine
Betty R 12 (3500 lm)
46,0340073,9
Lupine
Piko 3 (900 lm)
13,580059,3
Sigma
Power LED EVO
08,951557,9
Bikeray
III Advance
10,369067,0
Bikeray
Ray NoFi
24,6204082,9
Lupine
Wilma 7 (2800 lm)
33,1260078,5
Lupine
Piko 4 (1200 lm)
13,5105578,1
MyTinySun
2700 X (2013)
28,0208074,3
MyTinySun
Volkslicht / folkslight I
22,8146064,2
Magicshine
Eagleeye 880U2
20,6143069,4
MyTinSun
3600 X (2013)
46,0372080,9
MyTinSun
2800 X (2013)
29,0204070,3
MyTinySun Head
1000 Pro (2013)
11,570060,9

ProduktnameLaufzeit bei 100%NotlaufzeitGesamtlaufzeit
(100% + Notlauf)
Lupine
Neo 2 (700 lm)
2 h 15 min1 h 10 min3 h 25 min
Bikeray
III Advance
3 h 30 min1 h 30 min5 h 00 min
Bikeray
Ray NoFi
2 h 55 min2 h 55 min5 h 50 min
Lupine
Wilma 7 (2800 lm)
1 h 45 min2 h 20 min4 h 05 min
Lupine
Piko 4 (1200 lm)
2 h 15 min2 h 55 min5 h 10 min
MyTinySun
2700 X
1 h 15 min2 h 40 min 3 h 55 min
MyTinySun
Volkslicht / folkslight I
0 h 45 min3 h 20 min4 h 05 min
Magicshine
Eagleeye 880U2
2 h 15 min0 h 0 min2 h 15 min

Im Labor musste sich die kleine Neo 2 nicht verstecken. Mit maximaler Leuchtkraft schafte sie mit 2h und 15 min eine Punktlandung in Sachen Laufzeit. Nur die Leistungsmessung fiel geringer aus als von Lupine angegeben. So konnten wir lediglich 600 Lumen, anstatt der von Lupine angegeben 700 messen. Jedoch erreicht die kleine Lupine Leuchte die beste je von uns gemessene Effizienz. So generiert der Winzling 85,7 lm pro Watt. Ebenfalls vorbildlich ist nun auch die Langzeitmessung. Ohne aktive Kühlung leuchtet die Neo 2 dauerhaft mit 455 lm. Damit schlägt sie sowohl die 2013er Piko 4 (75 lm) , als auch die 2014er Wilma 7 (300-350 lm) aus eigenem Haus.

Das Leuchtbild bei Nacht deckt sich gut mit dem was wir zuvor im Labor beim Beamshot gesehen haben. Die Neo 2 verfügt über eine für ihre Klasse sehr breite Ausleuchtung (30 Grad). Das hat zur Folge das sie auf der anderen Seite aber auch weniger hell wahrgenommen wird, da die Lumen auf deutlich mehr Fläche verteilt werden müssen. So ist die Neo 2 weniger als Fernlicht geeignet. Zudem entsteht der Eindruck, dass zum Beispiel die 1000 Head von MyTinySun trotz nur 100 Lumen mehr deutlich heller ist. Diese verfügt jedoch über einen starken Spot (17 Grad), der viel Licht nach vorne wirft und die Randausleuchtung untergehen lässt. Die Neo 2 zeigt sich hier also vor allem als Allrounder, der auch abseits des Rades gut funktioniert.

Ein kurzer Blick ins Handbuch zeigt uns die Wahl zwischen fünf Leuchtmodi mit jeweils zwei bis vier Leuchtstufen auf. Besonders hervorzuheben ist hier der „Rotlicht“ Modus. Bei diesem werden  vier zusätzliche rote LEDs auf Wunsch dauerhaft angesteuert und bieten so ein schummriges Rotlich für den Nahbereich. Gerade für Geocacher, die öfter auf Geräte oder Karten schauen, ein sinnvoller Modus. Dazu spart er auch enorm viel Energie.

Doch wo wir gerade bei dem Rotlicht Modus der Neo 2 sind: Üblicherweise werden die LEDs zur Kontrolle der Akkuspannung bei Lupine Lampen im Taster verbaut. So blinkt eine blaue LED 1x pro 1 Volt auf, eine rote LED 1x pro 1/10 Volt. Bei der Neo 2 fehlen die LEDs im Taster, sodass die 4 roten LEDs des „Rotlicht“-Modus auch zur Spannungsüberprüfung dienen. Dies gestaltet sich jedoch recht schwierig, da die oberen beiden roten LEDs 1x pro 1 Volt und die unteren beiden 1x pro 1/10 Volt blinken. Hier muss man schon genau hinschauen, welches rote LED Pärchen nun grade geblinkt hat.

Nach der Zahlen- und Theoriejonglage ab auf den Helm und ab in die Nacht.

Praxis

Die Befestigung beider Lampenelemente geschieht wie üblich mittels Klettverschlussbändern. Mein Verhältnis zu diesen Bändchen ist recht ambivalent, da sie mir eher die Polster aus dem Helm ziehen, als tatsächlich die Lampe zu befestigen. Aber das liegt wohl auch an meinen beiden linken Händen. Trotzdem sprechen mich alternative Befestigungssysteme mehr an. Nachdem auch ich beide Elemente fest auf dem Helm hatte, hielten sowohl Lampenkopf als auch Akku bis zur finalen Demontage ohne zu ruckeln und zu schlackern. Hier heißt es also EINMAL etwas Zeit investieren und den Lampenkopf ordentlich befestigen, danach hat man Ruhe.

Wie nicht anders zu erwarten, ist das Gewicht von Lampenkopf und Akku ein großer Pluspunkt der kleinen Neo 2. Der gerade einmal 50 g schwere Lampenkopf ist für mich auf dem Helm nicht spürbar. Der Akku an der Helmrückseite wiegt mit dem Gewicht von 1 ½ Tafeln Schokolade zwar mehr, ist allerdings auch gut tragbar. Wer sich den Kopf nicht mit kleinen Zusatzgewichten behängen will, greift auf die mitgelieferte Kabelverlängerung (120 cm Länge) zurück und kann den Akku bequem im Rucksack verstauen.

Die ersten Erfahrungen sammelte ich im winterlich-nachmittäglichen Halbdunkel der letztjährigen Dezemberwitterung. Eher um gesehen zu werden, schaltete ich die Neo 2 auf dem Weg zu einer kleinen XC Runde an. Obwohl ich den Lichtkegel der Lampe nur knapp vor mein Vorderrad ausrichtete, machte ich nach wiederholten Lichthupenattacken anderer Verkehrsteilnehmer von einem kleinen aber feinen Zubehörteil gebrauch. Der weiße Diffusor, der am Lampenkopf angebracht werden kann, sorgte für eine weichere Streuung des Lichtes, und machte die Neo, trotz fehlender StVZO, meiner Meinung nach durchaus straßenverkehrstauglich. Nun wurde niemand mehr unnötig geblendet und die eigene Sicht mit der Lampe blieb trotzdem ausreichend. Die Ausrichtung des Lampenkopfes ist bei der Neo 2 werkzeugfrei möglich. Ein großer Vorteil, um auch während der Fahrt schnell und leicht nachbessern zu können. Nachdem der Asphaltteil geschafft war, ging es ab in den Wald. Hier kam der Diffusor wieder runter und prompt erleuchtete mir einer heller Kegel die Trails.

Weitere Ausfahrten bei kompletter Dunkelheit, abseits der lichtverschmutzten Straßen und der Stadt, sollten noch mehr Licht ins Dunkel bringen, vor allem in Bezug auf die Variabilität der Neo 2. Dabei reichte auf gemütlichen Touren bei nicht allzu hohem Tempo selbst die mittlere Leuchtstufe aus, um ausreichend Beleuchtung zu haben. Bei zunehmender Geschwindigkeit vor allem bergab, macht es allerdings Sinn, die volle Power der Lampe zu nutzen. Zumal sich auch die Akkuleistung durchaus sehen lassen kann. In der Praxis spendete mir der 2200 mAh Akku Licht für eine 2,5 stündige Tour, auf der ich die verschiedenen Leuchtmodi erprobte, jedoch überwiegend bei voller Leuchtkraft unterwegs war. Am darauf folgenden Tag hielt der Akku weitere 60 min. durch, bevor ihm das Licht ausging. Während der längeren Ausfahrt heizte sich der Lampenkopf allerdings stark auf. Beim blinden Suchen nach dem Taster auf dem Helm, wäre der Kontakt mit dem Lampenkopf in diesem Zustand ohne Handschuhe sicher unangenehm gewesen. Auch der Taster selbst heizte sich leider merklich auf.

Fazit

Wer gern leicht reist und in der Nacht unterwegs sein möchte, kann auf Touren getrost zur Neo 2 greifen. Mit Diffusor ist die Lampe absolut alltagstauglich und hilft auch im Straßenverkehr um zu sehen und blendfrei gesehen zu werden. Auf dem Trail, im Wald und abseits befestigter Straßen ist der Betrieb ohne den Diffusor in meinen Augen gewinnbringender. Ein heller Spot erleuchtet den Kern des Geschehens und liefert eine ausreichende Randausleuchtung für das angrenzende Gebüsch. Wer auf hohe Geschwindigkeiten Wert legt und dabei umfangreiche Helligkeit sucht, wird mit der Neo 2 allerdings wohl nicht glücklich oder sollte eine weitere Lampe zur Unterstützung hinzuziehen. Ich sehe die kleine Lupine Leuchte eher als leichten Allrounder und nicht als die „Abfahrtslampe“. Die wesentlichen Unterschiede zeigen sich dabei deutlich bei den Vergleichsbildern. Ebenso erkennt man dabei allerdings auch gut, dass das Flair eines gepflegten Night Rides durch die Neo 2 mehr erhalten bleibt, als durch eine „Helmsonne“ a la Piko 4, die nicht nur sprichwörtlich die Nacht zum Tag macht.

Meiner Meinung nach ist die Lupine Neo 2 somit eine zweckmäßige, vielseitige, kleine und leichte Lampe für den Helm, die mit einer UVP von 180€ (Setpreis) auch durchaus erschwinglich ist. Für gemütliche Touren im herbstlichen Halbdunkel ist die Neo 2 absolut empfehlenswert und wenn man nicht wettkampforientiert durch die Nacht ballert, auch bei völliger Dunkelheit gut fahrbar. Wenn die Geschwindigkeit etwas höher sein soll oder anspruchsvolle Abfahrten bezwungen werden wollen, kommt man mit der Leuchtkraft der Neo 2 schnell an die Grenzen des Machbaren. Hierfür sollte man definitiv eine hellere Leuchte, wie beispielsweise die Piko, oder zumindest ein weiteres Leuchtelement am Lenker zur Unterstützung hinzuziehen.

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